15.01.2014 – Tag 1 nach der OP

Wir können nicht mehr schlafen und sind um 5 Uhr früh wieder bei dir am Bett. Du liegst im halbdunklen Zimmer inmitten von Schläuchen und Kabeln, blinkenden Lichtern und piepsenden Geräten.

Direkt nach der OP wurde ein MRT gemacht, das weder Auffälligkeiten noch Nachwirkungen (Einblutungen etc.) zeigt.

Am Nachmittag startet der erste Extubationsversuch, während wir vor dem Zimmer warten. Als wir wieder zu dir dürfen, erklären uns die Ärzte, dass der Versuch fehl geschlagen ist. Du zeigst keine Schutzreflexe wie Husten und Schlucken und du atmest auch nicht selbstständig. Wir sind auf das Schlimmste gefasst. Die Ärzte haben uns bereits gestern auf das Risiko einer hohen Lähmung hingewiesen: du wärest damit ein Leben lang auf künstliche Beatmung und Ernährung angewiesen, könntest dich nie selbst bewegen…

Während wir an deinem Bett stehen, du weiterhin sediert bist und beatmet wirst, wackelst und zappelst du ganz kurz mit deinen Füßen, Beinen, Armen und Händen! Du kannst dich doch bewegen! Ein riesiger Stein fällt uns vom Herzen.

Am frühen Abend helfe ich der Schwester bei deiner Pflege: beim Absaugen von Mund und Hals, beim Waschen, Eincremen, Augen säubern und beim Legen der Magensonde. Anschließend darf ich dich füttern. Du bekommst 50 ml Muttermilch per Magensonde.

In der folgenden Nacht wird wieder eine Extubation versucht, wieder wird sie fehl schlagen.

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