Heute werden wir das Ergebnis des MRTs erfahren.
Doch vorher hast du um 10:30 Uhr einen Termin in der Augenklinik. Wir sind eine halbe Stunde vor dem Termin da – in der Hoffnung, dass du vielleicht etwas eher aufgerufen wirst und so nicht direkt in deine Mittagsschlafzeit rutschst.
Doch wir müssen – wie immer – lange warten. Du sitzt auf meinem Schoß, kuschelst dich an mich und wirst langsam immer müder. Mist, eine Augenuntersuchung mit müdem Kind ist ganz ungünstig, das hatten wir ja bereits schon einmal.
Glücklicherweise wirst du aufgerufen noch bevor du zu müde für eine Untersuchung bist. Zwei Ärztinnen kontrollieren deine Augen und stellen fest, dass alles soweit okay ist. Keine Verschlechterung, keine Entzündung, alles wie gehabt.
Ich lasse mir noch Augentropfen für daheim mitgeben und gehe mit dir schnurstracks zur Tagesklinik. Gleich werde ich wissen, was das MRT ergeben hat.
Wieder müssen wir warten. Eine gefühlte Ewigkeit.
Du vertreibst dir die Zeit mit Spielen und lässt dir die Müdigkeit nicht mehr anmerken. Inzwischen ist es 13 Uhr und endlich sind wir an der Reihe. Während die Schwester den Katheter blockt und den Verband wechselt, schläfst du völlig geschafft ein. So bekommst du gar nicht mit, dass die Ärztin anschließend das Zimmer betritt und uns mitteilt, dass das MRT sauber ist. Sauber! Alles so, wie es sein soll! Nichts zu sehen, was nicht hin gehört!
Mir fallen wieder Felsbrocken vom Herzen. Das Jahr fängt gut an, so darf es gerne weiter gehen!
Nun werden die Termine für das Abschlussgespräch mit dem Oberarzt und für die Entfernung des Hickmans gemacht.
Der Katheter kommt raus! Ich kann es kaum erwarten. Seit einigen Tagen darfst du bereits wieder ungeschältes Obst und Gemüse essen – und schon bald kannst du mit Justus in der Badewanne toben. Es ist immer noch so unwirklich, dass es hier tatsächlich bald ganz normal zugehen wird. Mit Badewannenparty und allem Drum und Dran.