Seit gestern sind wir wieder auf Station. Geplante Verlaufskontrolle. Ich mag diese Wortgruppe nicht. Da soll nichts verlaufen, da soll einfach nur „nichts“ sein!
Wir teilen uns ein Zimmer mit einem älteren Mädchen, dessen einzige Freuden der Fernseher und ihr Smartphone sind. Gleichzeitig. Ohne Pause. Vom Aufwachen am Morgen bis zur Nacht. Immerhin kann ich sie dazu bewegen, den Fernseher wenigstens am Abend auszustellen, als du müde einschlafen willst…
Die Nacht ist ein ständiges Kommen und Gehen, es ist mehr los als tagsüber. Es vergeht keine Stunde, in der nicht die Tür aufgeht und jemand zu unserer Bettnachbarin geht. Ich bin froh, dass du dich von dem Trubel nicht stören lässt und seelenruhig weiterschläfst. Nur irgendwann mitten in der Nacht, als die Nachtschwester deinen Blutdruck misst, äußerst du deinen Unmut. Ich bin genervt. Blutdruck messen? Jetzt? Wozu? Warum macht sie das? Sie schüttelt entschuldigend den Kopf und meint, sie könne die Anordnung auch nicht verstehen, aber sie müsse es nun mal tun, es sei so festgelegt. 12.09.2018: zurück auf Start weiterlesen
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09.11.2014 – 16 : 14 (wenn man am Ende ist)
Vor genau einem Jahr hat sich dieser elende verdammte Tumor das erste Mal gemeldet. In den letzten Tagen frage ich mich oft, was gewesen wäre, wenn die Ärzte damals genauer hingeschaut hätten.
Wenn sie nicht nur stirnrunzelnd den extrem hohen Blutdruck kommentiert hätten…
Wenn sie nach dem Sturz aus dem Bett eine Ultraschalluntersuchung deines Kopfes gemacht hätten (wie es in anderen Krankenhäusern Standard ist)…
Wenn sie meine Bedenken wegen deines apathischen Verhaltens ernst genommen hätten…
Wenn sie nicht pauschal gesagt hätten, dass dein Erbrechen untypisch für die Folgen eines Sturzes ist, also muss (!) es ein Magen-Darm-Infekt sein… 09.11.2014 – 16 : 14 (wenn man am Ende ist) weiterlesen